Jeder und wirklich jeder mit Rang und Namen kennt den kleinen Schweizer Ort Davos. Hier treffen sich seit 1974 das Who is Who der Weltpolitik. Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, kurz WEF) ist Schauplatz zahlreicher globaler Player, Wirtschaftsexperten, Wissenschaftler, gesellschaftlicher Akteure und Journalisten. Von Nelson Mandela, Helmut Kohl, Bill Gates, Jassir Arafat, Wladimir Putin, Xi Jinping, Emmanuel Macron, Greta Thunberg und Donald Trump, sie alle kamen und kommen nach Davos, wenn Klaus Schwab einlädt.

Kofi Annan
CEOs and a politican, World Economic Forum, Davos, Switzerland
Emanuel Macron, Klaus Schwab

Jeder kennt das WEF, aber wer ist dieser Klaus Schwab?

Der 1938 in Ravensburg geborene Prof. Dr. Dr. Klaus Schwab ist der Gründer und geschäftsführender Vorsitzender des weltweit bekannten Weltwirtschaftsforums. 1971 lud der damalige Professor für Unternehmenspolitik 444 Führungskräfte westeuropäischer Unternehmen nach Davos zum ersten European Management Symposium. 1974 nahmen die ersten Politiker an dem Symposium teil. 1987 wurde der Name auf das heute bekannte World Economic Forum geändert und soll eine Plattform bieten, bei der Lösungen für internationale Konflikte durch Dialoge gefunden werden können.

Diese Möglichkeit wurde von einigen führende Politikern bereits erfolgreich genutzt. 1988 unterzeichneten bspw. Griechenland und Türkei die Davos Declaration. So wurde in beinah letzter Minute ein Krieg zwischen diesen beiden Ländern verhindert. 1990, nur zweieinhalb Monate nach dem historischen Mauerfall, führten Helmut Kohl und Hans Modrow in dem Schweizer Skiort ein wegweisendes Gespräch über die Wiedervereinigung Deutschlands. Beim 24. Jahrestreffen 1994 unterzeichneten Shimon Peres, ehemaliger israelischer Außenminister, und PLO-Vorsitzender Jassir Arafat einen Vertragsentwurf über Gaza und Jericho.

Klaus Schwab

Die Mission des Forums lautet „die Welt zu einem besseren Ort zu machen”. Dieses als selbstherrlich interpretierbare Motto wird von zahlreichen Organisationen kritisiert und ebenso die Art und Weise der Veranstaltung. Es wird als eitles, elitäres und allzu wirtschaftsnahes Treffen bewertet. Nicht zu vergessen, dass das WEF auch nicht nur ein politisch-wirtschaftliches Event ist, sondern ebenso eine Organisation, die in der Schweiz den Status der Gemeinnützigkeit trägt. Diese Institution ist allerdings über die Jahre zu einer wahren Geldmaschine geworden. Weltweit gibt es Veranstaltungen des Weltwirtschaftsforums, es hat 800 Mitarbeiter und verfügt über ein Budget von geschätzten 300 Millionen Euro. Finanziert wird das Ganze von ca. 1.000 Unternehmen, die als Sponsoren auftreten. Es gibt 120 strategische Partner und der jährliche Mindestbeitrag für diese liegt bei etwa 600. 000 Franken (557.489,84 €). Die Basis-Jahresmitgliedsgebühr kostet 42.500 Schweizer Franken (39.497 €) und eine Gebühr von 18.000 CHF (16.726 €) für die Teilnahme ihres Präsidenten am Jahrestreffen in Davos.

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Kurzüberblick Weltwirtschaftsforum in Zahlen

Im Jahr 0
Gründung
etwa 0
Mitgliedsunternehmen
0Mrd. $ Umsatz/Jahr
Durchschnittliches Mitgliedsunternehmen
0 Teilnehmer
50. Jahrestreffen 2020
0 Sitzungen
Diskussionen & Programm
0 Streitkräfte
Absicherung
knapp 0
Mitarbeiter
Nur ca.0
Journalisten vor Ort

Mike Townsley, Kommunikationschef von Greenpeace, beschreibt Davos als den „Ort, wo sich all die Bösen treffen“. Diese Bewertung liegt natürlich im Auge des Betrachters und sicherlich stehen auf der elitären Gästeliste Klaus Schwabs umstrittene Namen. Klaus Schwab selbst sagte allerdings auch: „Wenn Sie Pfarrer einer Kirche wären, möchten Sie, dass die Sünder am Sonntag in Ihre Kirche kommen, und möchten sie nicht aussperren“.

„Wenn wir nicht das Bedürfnis zum Reden hätten, zum Dialog, dann würden wir in einer globalen Diktatur leben, wo jeder Mann die gleiche Meinung hätte. Das heißt, dass man nicht nur Reden, sondern auch Reden lässt, ist absolut notwendig für den Zusammenhalt in unserer Welt. Was wichtig ist, ist, dass nicht nur geredet wird, sondern auch zugehört wird. […] Dieses Gefühl, dass wir Dialog brauchen, um einander zu verstehen“

Klaus Schwab, „Das Forum“ 2019

Wenn die Zeit läuft…

Das WEF gilt als mysteriös, verschlossen und „Symbol des Kapitalismus“. Kein Wunder, immerhin passiert alles hinter verschlossenen Türen. Zum ersten Mal durfte ein Filmteam hinter die Kulissen des sagenumwobenen WEF blicken und Klaus Schwab bei seiner Arbeit begleiten. 2018 fuhr ich mit dem deutschen Filmemacher Marcus Vetter nach Davos. Ihm und seinem Team wurde es gestattet einen Dokumentarfilm über das Weltwirtschaftsforum zu drehen. „Das Forum“ feierte 2019 seine Premiere.

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Das Projekt dauerte insgesamt drei Jahre bis „Das Forum“ 2019 seine Premiere feierte. Ende November 2019 besuchte ich das International Documentary Filmfestival in Amsterdam (IDFA). Dort stellte Marcus zusammen mit Klaus Schwab und Jennifer Morgan, der Geschäftsführerin von Greenpeace International, den Film einem internationalem Publikum vor.

IDFA, Klaus Schwab, Jennifer Morgan, Marcus Vetter
IDFA, Klaus Schwab, Marcus Vetter

2020

Marcus Vetter and Crew
Crew

2020 werde ich Marcus und sein Team wieder mit nach Davos begleiten. Für das 50. Jahrestreffen werden als Gäste unter anderem US-Präsident Donald TrumpKanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der britische Thronfolger Prinz Charles sowie die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg erwartet. In diesem Jahr möchte sich das WEF auf sieben Themenbereiche konzentrieren, darunter Klima und Umwelt sowie Geopolitik. Also seid gespannt auf das Update, welches ihr hier finden werdet.

Bilder

Weiterführende Links

Das Forum  Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=x35jnA64gT0
Webseite von Das Forum: http://dasforum-derfilm.de/
Webseite des Weltwirtschaftsforums: https://www.weforum.org/